Zwar hat sich die Bahn in diesem Jahr redlich bemüht, die DDGler von Eisenach fernzuhalten und dazu etliche übervolle Züge und größere Zwischenfälle aufgeboten, aber am Ende konnte sie keinen der 36 angemeldeten DDGler und studentischen Juroren davon abhalten, auch wirklich in Eisenach anzukommen.

Alle angereisten konnten sich zunächst bei traditioneller und hausgemachter thüringischer Küche wieder erholen, um sich am Samstagmorgen pünktlich um 9 Uhr in das Turnier des Masters‘ Cup zu stürzen. Dieses war zwar in diesem Jahr etwas kleiner als in den Vorjahren, aber Debatte, ist, wenn debattiert wird – und das wurde auch in diesem Jahr wieder leidenschaftlich.

In vier Vorrunden kämpften 20 Rednerinnen und Redner um um den Einzug ins Halbfinale zu Themen von DDG-Vorstandsmitglied Philipp Stiel und Benedikt Rennekamp, dem frisch gewählten VDCH-Präsidenten:

  • Vorrunde 1: Dieses Haus würde die AIDS-Prävention PrEP für Risikogruppen durch die Krankenkassen bezahlen lassen.
  • Vorrunde 2: Dieses Haus, als im christlichen Glauben erzogener Mensch, würde seine Kinder ebenfalls im christlichen Glauben erziehen, auch wenn er selbst am Glauben zweifelt.
  • Vorrunde 3: Dieses Haus würde eine E-Auto-Quote von 10% (wie in China) ab 2020 beschließen.
  • Vorrunde 4: Dieses Haus, als Superheld, würde seine Kräfte in die Dienste eines demokratisch gewählten Staats stellen.

Ins Halbfinale schafften es schließlich in dieser Breakreihenfolge: Sabrina Effenberger, Marcus Ewald, Marietta Gädeke, Isabelle Fischer, Florian Umscheid, Patrick Ehmann, Torsten Rössing und Nicolas Eberle. In dieser Reihenfolge konnten die Halbfinalisten sich vor der Themenverkündung ihre Position aussuchen und so um den Einzug ins Finale auf der Wartburg debattieren, und zwar zum Thema:

  • Halbfinale: Dieses Haus würde seinem* besten* Freund* nicht sagen, dass dessen* Partnerin* ihn* betrügt.

Vor dem Final aber stand zunächst eine Wanderung auf die Wartburg auf dem Programm, wo auf die Teilnehmer ein kulturelles Highlight wartete: Ein Besuch in der Nationalen Sonderausstellung zum 500. Lutherjubiläum in den Räumen der Burg. Geführt von einem Audioguide informierte die Ausstellung über den politischen und religiösen Kontext der Reformation, über das Leben Luthers auf der Wartburg und über den Einfluss Luthers auf die deutsche und europäische Geschichte. Die Tour führte auch durch den Festsaal der Wartburg, in dem die DDG seit über 10 Jahren ihre Finalveranstaltungen des Masters‘ Cup veranstaltet – in diesem Jahr konnten sich die Teilnehmer zunächst über die lange Geschichte des Raumes informieren.

Im Finale des Masters‘ Cup  debattierten schließlich Nicolas Eberle und Florian Umscheid auf der Regierungsbank gegen Sabrina Effenberger und Marietta Gädeke auf der Oppositionsbank zum Thema:

  • Finale: Dieses Haus begrüßt den Einzug der AFD in den deutschen Bundestag.

Das Finale im prestigeträchtigen Sängersaal auf der Wartburg wurde juriert von Philipp Stiel, Benedikt Rennekamp, Maya Heckendorf, Samuel Gall und Henrik Maedler, die schließlich Nicolas Eberle zum Master der Masters‘ 2017 kürzten.

Nach dem Finale ließen die Teilnehmer das Turnier bei einem Grillbüffet ausklingen, und obwohl die Wartburg gefühlt vom Sturzregen fortgespült wurde, waren die Würstchen gar und warm.

Warm und vor allem trocken blieb es auch für die Teilnehmer, die sich in diesem Jahr ausnahmsweise in Taxis von der Wartburg retteten.

Das Fazit der Teilnehmer: Eisenach liegt zwar immer noch mitten in Deutschland und immer noch irgendwie ab vom Schuss, aber schön ist es hier trotzdem: Das Essen ist gut, die Wege sind kurz und die Kulisse beeindruckt in jedem Jahr neu. Wir werden wohl wiederkommen…