Jedes Jahr veranstaltet die Deutsche Debattiergesellschaft, die Alumni und Förderer des Debattierens versammelt, ein Urlaubswochenende für seine Mitglieder. Nach Würzburg, Bremerhaven und London war dieses Mal Dresden an der Reihe. Traditionell gibt es dabei – ganz untypisch für Debattierer – keine Debatten. Denn auch der Mensch hinter dem Redepult oder dem Jurierpokerface braucht manchmal eine kleine Auszeit. Darum startete das Wochenende ganz gemütlich als die DDGler in kleiner Runde freitags nach und nach eintrudelten. Die erste Erkenntnis: In unserem Hostel „Mondpalast“ waren wir mitten im Leben der hippen Dresdner Neustadt mit unzählige Bars und – dank wunderbarem Wetter – umringt von fast mediterranem Leben und Feiern auf den Plätzen und Straßen der Stadt. Einfach schön.

Trotz der vorausgesagten Regenwahrscheinlichkeit von 90 % hatten wir statistisch gesehen die Nase vorn: Der Sonnenschein und sommerliche Temperaturen gaben den Ton an! Genau das richtige Wetter für unser samstägliches Kulturprogramm in der Altstadt: Erst die Stadtführung am Morgen mit Anekdoten von der Champignon-Zucht in den Nachkriegsruinen des Schlosses, dann die Vesper in der Frauenkirche und nachmittags das Hygiene-Museum mit Naturwissenschaft zum Anfassen. Dank dem dortigen Gehirnstrom-Wettbewerb, der misst wer besser an nichts denken kann, ist es jetzt offiziell: Hannes Budelmann ist entspannter als Bernd Hoefer! Obwohl man munkelt, dass es für Bernd nur an der rutschenden Brille scheiterte…

Leckeres boehmisches Essen machte uns durstig. Also entschlossen wir uns kurzerhand dafür, mit einem Drink in der Hand die tolle Aussicht vom Dach des Landtages auf die Elbe und auf das Feuerwerk des Silbermond-Konzerts um die Ecke zu genießen. Zuletzt gab die nächtliche Führung durch die Semperoper dem ganzen noch ein wenig Glamour. Den kann man sich auch nochmal auf Henrik Maedlers wunderbaren Fotos anschauen.

Am Sonntagmorgen versuchten uns ein ausgeraubter Geldbeutel und ein Schloss, das mit der Flex bearbeitet werden musste, noch die Laune zu trüben. Wir konterten mit leckerem Brunch. Für die Sportlichen ging es danach Wandern und für den Rest nochmal gemütlich in die Stadt, bevor wir uns wieder in alle Himmelsrichtungen verteilten. Bei einem letzten Blick über die Dächer stellten wir fest: Irgendwie ist Dresden eine gelungene Mischung aus mediterranem Florenz und sozialistischem Prag. Es war so schön – da sprudelten gleich die Ideen für das nächste Urlaubswochenende: Stockholm? München? Edinburgh? Wir sind gespannt, wer das Rennen macht…

Am Ende gebührt Stefan Hübner für den tollen Vorschlag und die drei Tage ein großer Dank: Es war ein ganz wunderbares DDG-Sommerwochenende. Schöne Gespräche, leckeres Bier, Kultur satt und ein tolles Programm in einer traumhaften Stadt – was will man mehr!